Kantonsspital Liestal verliert zwei Kardiologen

Kardiologie-Chef Werner Estlinbaum hat das KSBL nach 21 Jahren verlassen.

, 22. September 2017 um 07:00
image
  • kantonsspital baselland
  • kardiologie
  • spital
  • personelles
Werner Estlinbaum,  der Leiter der Kardiologie, war seit 1996 Jahren am Kantonsspital Liestal tätig. Jetzt verlässt das Haus – ohne neue Arbeitsstelle. Die «Basler Zeitung» berichtet dabei von einem Zerwürfnis, bei dem es um Qualität und Patientensicherheit gehe. 
Zeitgleich verlor das Kantonsspital mit Marc Gutmann einen weiteren erfahrenen Kardiologen; Gutmann hatte seit 16 Jahren für das BLKB gearbeitet. Er will im November in Liestal die «Kardiologiepraxis Futuro» eröffnen, gemeinsam mit dem Kardiologen Jörg-Uwe Füllhaas. Gutmann wird weiterhin mit dem Kantonsspital Liestal zusammenarbeiten.

Materialverschleiss versus Kostenoptimierung

Die BaZ spricht dabei von erheblichen Zerwürfnissen zwischen dem Ärztlichen Leiter und den Kardiologen. Werner Estlinbaum habe seit längerem kritisiert, dass die Qualität und die Patientensicherheit nicht zufriedenstellend seien. Konkrete Beispiele: Zwei Standorte im Kanton führten zu vielen administrativen Patiententransporten; die hohe Personalfluktuation in einzelnen Abteilungen führe dazu, dass der Ausbildungsstand auf der Strecke bleibe. Und bemerkbar sei ein hoher Materialverschleiss wegen Fehlanwendungen. Auf der anderen Seite leiste man sich teure Case- und Care-Manager, welche dann wiederum die Kostenstruktur im Spital optimieren sollen.
Beide Seiten wollten aber solche indirekt kolportierten Kritikpunkte nicht kommentieren oder bestätigen – weder Werner Estlinbaum noch KSBL-CEO Jürg Aebi äusserten sich direkt in der Zeitung.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.