In den Schweizer Spitälern entstanden letztes Jahr mehr neue Stellen als in den Jahren davor. Konkret: 2015 beschäftigten die Spitäler und Geburtskliniken insgesamt 201‘000 Personen, was umgerechnet 157'000 Vollzeitstellen entsprach. Dieses Beschäftigungsvolumen nahm lag 3 Prozent über der Zahl von 2014, womit der Zuwachs wiederum über der durchschnittlichen Zunahme der letzten fünf Jahre lag. Im Schnitt schufen die Spitäler seit 2011 jedes Jahr 2,4 Prozent neue Stellen.
Dies besagen die neuen Krankenhaus-Daten des Bundesamtes für Statistik. Und irgendwie machen sie gut nachvollziehbar, woher der Personal- und Fachkräftemangel kommt. Seit 2011 so die Bundes-Statistiker, wurden an den Schweizer Spitälern 15‘600 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen, davon 6000 im Pflegebereich und 3800 in der Administration.
Das Spitalpersonal setzte sich letztes Jahr wie folgt zusammen:
- Pflegepersonal: 42 Prozent
- Ärztinnen und Ärzte: 14 Prozent
- Spezialisten aus anderen medizinischen Fachbereichen: 14 Prozent
- Administratives Personal: 15 Prozent.
- Technischer Dienst, Hauswirtschaft: 15 Prozent
Bemerkenswert ist, dass diese Verhältnisse sehr stabil blieben. Schon die Krankenhaus-Statistik von 2011 – dem letzten Jahr vor der Fallpauschalen-Einführung – hatte dem Pflegepersonal 42 Prozent, den Ärzten 14 Prozent und dem administrativen Bereich 15 Prozent zugesprochen. Dass weder die IT-Entwicklungen noch die Verlagerung zu ambulanten Behandlungen in diesen Jahren auch nur geringste Veränderungen bewirkten, ist doch erstaunlich – und gäbe wohl interessanten Stoff für einige Abklärungen.
Beschäftigte in den Schweizer Spitälern, nach Funktion und Geschlecht 2015
Weitere Zahlen aus der neuen (noch provisorischen) Spitalstatistik des BfS:
- Eine Million Patienten. Eine Million Menschen suchte 2015 für eine stationäre Behandlung eines der 285 Schweizer Spitäler und Geburtshäuser auf. Dies entspricht 12,5 Prozent der Gesamtbevölkerung, ähnlich viel wie in den Vorjahren.
- Stationäre Aufenthalte. Da ein Teil der Patienten mehrfach Behandlungen benötigten, kam es zu rund 1,4 Millionen stationären Spitalaufenthalten. Konkreter: 77 Prozent der Patienten mussten nur einmal ins Spital. 15 Prozent wurden im selben Jahr zweimal und gut 8 Prozent dreimal oder häufiger hospitalisiert.
- Geleistete Pflegetage. Die Anzahl der geleisteten Pflegetage betrug 11,7 Millionen, wobei 68 Prozent auf Akutspitäler, 18 Prozent auf Spezialkliniken der Psychiatrie und 10 Prozent auf Rehabilitationskliniken entfielen.
- Notfälle. 43 Prozent der Spitaleintritte erfolgten notfallmässig. Diese Quote war um einen Prozentpunkt höher als vor fünf Jahren. Dies deutet also an, dass der oft beschriebene «Run auf die Notfallstationen» eher das Bevölkerungswachstums spiegelt – und weniger eine Veränderung der Verhaltensweisen.
- Jede fünfte Hospitalisierung ausserkantonal. Der Anteil der Patienten und Patientinnen, die sich ausserhalb des eigenen Wohnkantons behandeln liessen, betrug 19 Prozent. Er lag damit 1 Prozentpunkt höher als vor drei Jahren.
Höherer Betriebsaufwand
Der Betriebsaufwand der Spitäler ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen: Er erreichte 28,1 Milliarden Franken. Davon waren 62,9 Prozent Personalaufwand. 1999 betrug der gesammelte Betriebsaufwand noch 13,5 Milliarden Franken, er hat sich also seither mehr als verdoppelt.
Entwicklung der Durchschnittskosten in Spitälern: Franken pro Tag und Patient, 2002 bis 2015 Quelle | Grafik: BfS