Swiss Medical Network will Spitalimmobilien veräussern

Der Versicherer Baloise steigt in den Gesundheits-Immobilienmarkt ein: Der Konzern investiert Millionen-Versicherungsgelder in die Spital-Liegenschaften von Swiss Medical Network (SMN).

, 3. Januar 2019 um 13:39
image
  • aevis
  • swiss medical network
  • wirtschaft
  • spital
Ein Teil der Immobilien der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN) ist neu indirekt im Eigentum eines starken Grossinvestors: Baloise hat im Rahmen einer strategischen Beteiligung 20 Prozent an Infracore erworben, wie die beiden Unternehmen mitteilten.
Die Immobiliengesellschaft Infracore – früher Swiss Healthcare Properties – ist Eigentümerin der SMN-Spitalgebäude, die an die verschiedenen Kliniken vermietet sind. Insgesamt umfasst das Portfolio 34 Immobilien an 15 Standorten mit einer Mietfläche von über 138'000 Quadratmetern. 

Nur ein erster Schritt

Der Hotel- und Privatklinikbetreiber Aevis verkauft die Beteiligung an Baloise für 86.5 Millionen Franken. Insgesamt wird Infracore mit 852.5 Millionen Franken bewertet – inklusive Nettofinanzverbindlichkeiten. Von der Transaktion ausgenommen sind die Gesundheits-Immobilien der Générale-Beaulieu Immobilière und die Hotelliegenschaften der Swiss Hospitality Properties.
Die Baloise-Beteiligung sei ein erster Schritt zur vollständigen Unabhängigkeit der Immobiliengesellschaft Infracore, heisst es. Denn das Unternehmen wolle sich anderen Investoren oder dem Publikum öffnen. Die Transaktion stärke zudem das Eigenkapital der Muttergesellschaft Aevis Victoria – und erhöhe die finanzielle Flexibilität.

Spitalimmobilien-Portfolio weiterentwickeln

«Diese Partnerschaft mit Baloise ermöglicht uns eine klare Trennung zwischen Infrastruktur und Betrieb unserer Gesundheitsbetriebe», sagte Antoine Hubert, Delegierter des Verwaltungsrats von Aevis Victoria. Dieses im Ausland weit verbreitete Modell sei in der Schweiz stark gewachsen.
Der neue Grossaktionär Baloise stellt der Gesellschaft zudem 100 Millionen Franken zur Verfügung: So will Infracore in enger Zusammenarbeit mit dem Versicherer seine Wachstums- und Konsolidierungsstrategie im Bereich Gesundheitsimmobilien in der Schweiz fortsetzen – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. Die Finanzierung erfolgt in Form einer Anleihe mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer Verzinsung von 1.5 Prozent.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.