Prominente Persönlichkeiten wollen Spital retten

Mit einer Volksinitiative soll jetzt das Spital Wattwil als St.Galler Spitalstandort gesetzlich festgeschrieben werden.

, 15. September 2020 um 10:30
image
Sobald Spitalschliessungen drohen, sehen viele Menschen rot. Politisch ist das Thema ein heisses Eisen. Manche fassen es gar nicht erst an. Widerstand ist vorprogrammiert, wie sich derzeit vor allem auch im Kanton St. Gallen zeigt.
Ein Komitee will sogar eine kantonale Volksinitiative lancieren, falls Regierung und Parlament das Spital Wattwil in ein ambulantes Gesundheits- und Notfallzentrum umwandeln wollen. Am Mittwoch wird im Kantonsrat über die Zukunft der St.Galler Spitäler verhandelt.

Initianten wollen das Volk entscheiden lassen

Konkret wollen die Initianten mit der sogenannten Grundversorgungsinitiative die Spitalstandorte Walenstadt und Wattwil gesetzlich festschreiben. Sie sorgen sich um die medizinische Versorgungssicherheit im Toggenburg. Statt Wattwil zu schliessen, soll besser Wil zu einem ambulanten Zentrum umgebaut werden, heisst es. Für Wattwil schwebt der Gemeinde seit geraumer Zeit eine private Lösung vor. 
image
Screenshot Grundversorgungsinitiative
Die Verantwortlichen des Vorhabens berufen sich darauf, dass die St.Galler vor sechs Jahren entschieden haben, das Spital Wattwil mit 60 Millionen Franken zu erneuern und zu erweitern. Seit der Ankündigung der Initiative haben bereits rund 720 Unterstützer zugesagt, mindestens zehn Unterschriften dafür zu sammeln.

Politiker und Ärzte an vorderster Front

Das Initiativ-Komitee besteht neben den drei ehemaligen St. Galler Nationalräten Toni Brunner, Jakob Büchler und Walter Müller auch aus Robert Schönenberger, Präsident des Ärztevereins der Stadt St. Gallen, Lokalpolitikern und weiteren Interessenvertretern. Sprecher für das Komitee ist Uwe Hauswirth, Präsident des Toggenburger Ärztevereins (TÄV).
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.