«Vier Musketiere» wollen das Spital La Chaux-de-Fonds retten

Der Investor Patrimonium, die Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle sowie das Spital Jura Bernois wollen eine Übernahme des Spitals La Chaux-de-Fonds einfädeln.

, 1. November 2016 um 10:28
image
  • spital
  • neuchâtel
Am Dienstag diskutiert das Neuenburger Kantonsparlament über eine Umgruppierung und Zentralisierung der Spitäler. Zur Sprache kommt auch die drohende Schliessung des baufälligen Spitals in La Chaux-de-Fonds.
Zur Erinnerung: Das 111-Betten-Akutspital soll durch einen Neubau ersetzt werden, der hauptsächlich als Reha-Zentrum dienen wird. Doch eine Gruppe von «vier Musketieren» macht jetzt einen brisanten Vorschlag, um das Spital doch noch zu erhalten. 

Public Private Partnership als Lösung

Das offizielle Ziel der Gruppe: die Qualität in der Pflege und die Nähe zum Publikum in den Berggebieten erhalten. Konkret sieht das Angebot an den Spitaleigentümer Neuenburg (Hôpital Neuchâtelois) wie folgt aus:
  • Der Schweizer Immobilien-Vermögensverwalter Patrimonium kauft die bestehende Infrastruktur.
  • Das Hôpital du Jura bernois (HJB) bringt das Know-How in den Bereichen Strategie und operatives Management.
  • Das neue Spital soll in eine neue Aktiengesellschaft überführt werden. Aktionäre sind die Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle.

Wie hoch ist der Kaufpreis?

Das Angebot der nach eigenen Angaben «glaubwürdigen Partner» findet die volle Unterstützung der Gemeinderäte der beiden Städte, wie es in einer Mitteilung heisst. 
Beim Transaktionsbetrag handelt es sich um einen geschätzten Betrag von mehreren Millionen Franken. Die Rede ist von einer Kaufsumme zwischen 50 und 65 Millionen Franken, wie Patrimonium-Gründer Christoph Syz dem Regionalsender RTN erklärt. 

Nähe zu Swiss Medical Network

Der Vermögensverwalter Patrimonium arbeitet seit mehreren Jahren eng mit der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN) zusammen. Der Investor verwaltet und berät unter anderem die Firma Swiss Healthcare Properties (SHP), das Immobilienportfolio der SMN-Muttergesellschaft Aevis Victoria.
Das Verwaltungsratspräsidium von SHP hat Aevis- und SMN-Verwaltungsratsmitglied Antoine Hubert. Als Mitglied ist zudem Patrimonium-Gründer Christoph Syz aufgeführt. 
Gegenüber der lokalen Newsplattform «Arcinfo» sagte Hubert, er sei über die Transaktion nicht informiert. Er erklärte lediglich, dass es sich bei der neuen Firmenkonstruktion um eine Konkurrenz für die Klinik Montbrillant handeln würde. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.