Patienten können bald im Internet nachschauen, wie viel Geld ihre Ärzte, Apotheker oder Spitäler von einer Pharmafirma bekommen haben. Das ist das Ziel der Transparenz-Initiative des Schweizer Wirtschaftsverbandes für Chemie, Pharma und Biotech
(Scienceindustries).
Die betroffenen Ärzte und Apotheker müssen der Veröffentlichung zustimmen. In der Schweiz sollen laut Scienceindustries rund zwei Drittel der betroffenen Ärzte zugestimmt haben. Die Initiative gilt für ganz Europa.
FMH erhofft sich mehr Unabhängigkeit
Auch die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH ist klar für die Offenlegung: «Wir erhoffen uns mehr Transparenz und Unabhängigkeit», sagt FMH-Präsident Jürg Schlup
zur Zeitung «20 Minuten».Siehe auch: «Der Nachweis: Wer Geld von Pharmafirmen kriegt, verschreibt seltener Generika» Aufgeschlüsselt soll auch, ob das Geld für Dienstleistungen und Beratungen im Rahmen der Forschung oder für die Teilnahme an Kongressen gezahlt wurde. Die Offenlegung soll dem Verdacht entgegentreten, Ärzte würden bestimmte Medikamente wegen empfangener Zahlungen verschreiben.
Was bei Nicht-Offenlegung droht
Ärzte-Verbände geben zudem die Empfehlung ab, dass Firmen in Zukunft nicht mehr mit Ärzten oder Apothekern zusammenarbeiten sollen, wenn diese eine Veröffentlichung der empfangenen Zahlungen ablehnen.