Die Verbände Santésuisse, der Spitalverband H+ und der Chirurgenverband Fmch gründen eine gemeinsame Tarif-Plattform: für die primäre pauschale Abgeltung von ambulanten Leistungen, wie die drei Organisationen
am Donnerstag mitteilen.Basis für den neuen Arzt- und Spitaltarif bilde ein Projekt des Spitalverbands zur Abbildung von ambulanten DRG-Pauschalen sowie die beim Bundesrat unlängst zur Genehmigung eingereichten 75 Pauschalen für häufig durchgeführte Standardeingriffe, steht in der Mitteilung.
Je nach Fachgebiet können mit regional angepassten Pauschalen über 80 Prozent der ambulanten Leistungen abgebildet werden, sind die Tarifpartner überzeugt.
Pauschaltarif, Einzelleistung oder sogar Zeittarif!
Mit diesem Schritt brüskieren die Tarifpartner die Anstrengungen der Ärzteverbindung FMH und des anderen Kassenverbands Curafutura. Diese haben vor einem Jahr einen gemeinsamen Nachfolger-Tarif für Tarmed eingereicht, der nach wie vor Taxpunkte festlegt und einen Taxpunktwert bestimmt. Derzeit prüft der Bundesrat dieses neue Tarifwerk namens Tardoc. Laut FMH und Curafutura besteht mit der Organisation Ats-tms zudem
bereits eine ambulante Tariforganisation. Santésuisse, H+ und der Chirurgenverband halten in diesem Zusammenhang allerdings auch ein ergänzendes Tarifsystem offen: Denkbar sei sogar eine Abgeltung dieser Leistungen mittels eines «einfachen und transparenten Zeittarifs», heisst es. Möglich sei aber auch eine Vergütung über einen angepassten Einzelleistungstarif. All diese Möglichkeiten für Tarife und Preise sieht das Gesetz nämlich vor.
Steht allen offen
Die drei Verbände laden schliesslich alle relevanten Akteure des Gesundheitswesens ein, «partnerschaftlich an der Gestaltung des Tarifwesens der Zukunft mitzuwirken», steht in der Mitteilung weiter zu lesen. Die Plattform stehe allen beteiligten Akteuren zur Teilnahme offen. Mit dem neuen Tarifsystem soll der administrative Aufwand reduziert und die Effizienz gesteigert werden.