Zürcher Stadtspitäler: Noch rötere Zahlen

Gemeinsam könnten Triemli- und Waidspital 2017 gegen 40 Millionen Franken verlieren.

, 26. Juni 2017 um 07:39
image
  • stadtspital zürich
  • zürich
  • spital
Für das laufende Jahr hatten die beiden Zürcher Stadtspitäler gesamthaft ein Defizit von 28,7 Millionen Franken budgetiert. Bei beiden Häusern können diese Zahlen aber offenbar nicht eingehalten werden. Dies entdeckte die «Neue Zürcher Zeitung» in den Angaben des Trimesterberichtes zu den Globalbudgets der Zürcher Stadtregierung. 
Beim Triemlispital wird das geplante Minus um 5,5 Millionen Franken verfehlt, das Defizit dürfte nun 28,6 statt 23,1 Millionen Franken erreichen.
Zwar erwartet das Triemli Mehrerträge von rund 7,2 Millionen Franken wegen höheren Patientenzahlen, insbesondere auch wegen einer grösseren Zahl an Zusatzversicherten. Dem stehen aber Mehrkosten von rund 12,7 Millionen Franken gegenüber. Unter anderem dürfte der Personalaufwand um 5,7 Millionen Franken höher ausfallen – insbesondere wegen Mehrzeiten aufgrund des starken Wachstums bei den ambulanten Leistungen. Andererseits wurden 13 Stellen in der Pflege bewilligt; dies als Sofortmassnahme zur Bewältigung des starken Wachstums in den chirurgischen Kliniken. 

Weniger stationäre Patienten, tieferer CMI

Beim Waid-Spital hatte der Stadtrat ein Defizit von 5,6 Millionen Franken erwartet; nach dem neusten Bericht dürfte sich das Minus aber auf 9,2 Millionen Franken belaufen. Das sei hauptsächlich auf neue Planungs- und Projektierungskosten für den Neubau OPS zurückzuführen – ferner auf «nicht beeinflussbare Mindererträge».
Konkret gemeint ist damit, dass die Zahl der stationären Patienten weniger steil stieg als erwartet: Für das ganze Jahr 2017 waren 9'625 Patienten budgetiert worden, nun sollten es voraussichtlich rund 9'500 sein.
Etwas tiefer dürfte auch der CMI (und damit ebenfalls die Einnahmen) ausfallen, nämlich 1,052 statt wie budgetiert 1,06. 
Im März gab die Stadtregierung bekannt, dass sie ihre beiden Stadtspitäler zusammenführen und als eine Institution mit zwei Standorten führen will. «Man darf gespannt sein, wie sich zwei Häuser, die sich beide in einem Abwärtsstrudel befinden, gegenseitig aus dem Schlamassel ziehen sollen», kommentiert nun die NZZ die neuen Zahlen aus dem Trimesterbericht.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.