Réseau Hospitalier Neuchâtelois: Der Kanton half viel

Die Neuenburger Kantonsspital-Gruppe fuhr 2023 ein massives Defizit ein. Das dann kräftig bereinigt wurde.

, 5. Juni 2024 um 14:18
image
Weniger Patienten, mehr Kantonsbeiträge: RHNE-Spital in La Chaux-de-Fonds  |  Bild: PD
Bei der normalen Betriebs- und Anlage-Tätigkeit verspürte das Réseau Hospitalier Neuchâtelois im letzten Jahr ein erhebliches Finanzloch: Insgesamt betrug das Defizit 34,5 Millionen Franken. Dies obwohl die Gesamteinnahmen 430 Millionen Franken betrugen, womit sie sogar einen Tick höher waren als im Vorjahr: 2022 erreichten die Umsätze der Neuenburger Kantonsspital-Gruppe 423 Millionen Franken.
Dass die Verluste am Ende doch nicht so krass ausfielen, ist diversen Kantonsbeiträgen zu verdanken – insbesondere einem ausserordentlichen Beitrags von 12,5 Millionen Franken sowie einem weiteren Beitrag von 9,5 Millionen Franken fürs Jahr 2022, die erst 2023 verbucht wurde. Am Ende betrug das offizielle Jahres-Defizit unterm Strich 22 Millionen Franken.
Dabei hatte der Verwaltungsrat im letzten Jahr mit einem Sparprogramm bereits 12,5 Millionen Franken aus den Budgets gestrichen.
Letztmals einen Gewinn hatte das RHNE im Jahr 2019 ausgewiesen – das Plus betrug damals 3 Millionen Franken. 2020 gab es noch ein ausgeglichenes Ergebnis, danach folgte eine Serie mit roten Zahlen: minus 6,8 Millionen im 2021, minus 10,9 Millionen im Jahr 2022, und jetzt, je nach Definition, minus 34,5 oder 9,5 Millionen Franken.
Das RHNE umfasst neben den zwei Akutspitälern in La Chaux-de-Fonds und Neuenburg auch zwei Reha-Zentren, eine Palliativstation und ein Ambulatorium. Insgesamt behandelte die Spitalgruppe mit 3’300 Angestellten im letzten Jahr 19’800 stationäre Patienten – nach 20’200 im Vorjahr.
RHNE: Jahresbericht 2023.



  • spital
  • Neuenburg
  • RHNE
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

Hohe Fluktuation ist ein Qualitätskiller

Wenn Ärzte und Pflegepersonal häufig wechseln, leidet die Patientenversorgung, und die Mortalität steigt: Dies besagt eine Datenanalyse aus 148 britischen Kliniken.

image

Wenn ethische Hacker ins Spital einbrechen

Zunehmend lassen sich Schweizer Spitäler legal hacken. Mit teils beunruhigenden Ergebnissen, wie der Cybersecurity-Spezialist Sandro Nafzger im Interview zeigt.

image

«Es ist unglaublich. Parallelen zum Fall der CS sind offensichtlich»

Die Insel Gruppe meldete zuletzt viele Verbesserungen. Aber für den Berner Gesundheitsökonomen Heinz Locher ist die Krise sehr fundamental: Er spricht von «multiplem Organversagen». Das Interview.

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

Vom gleichen Autor

image

Geschafft: Vidymed bringt die Lage wieder unter Kontrolle

Der Ransomware-Angriff auf die Praxis-Gruppe stellte die Ärzte vor enorme Belastungen. Sogar psychologische Betreuung wurde nötig. Doch nun gibt es viel Licht am Ende des Tunnels.

image

Neues Netzwerk für Care-Gastronomie im Aargau

Spitäler, Kliniken und Heime stehen bei der Verpflegung vor denselben Herausforderungen. Das «Care Food Network Aargau» will gemeinsame Lösungen suchen.

image

Bürgerspital Solothurn: Erst kaltgestellt, jetzt mit Lob überhäuft

Die SoH-Gruppe vermeldet nun offiziell die Trennung von Ingo Bergmann. Der Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin verlasse das Bürgerspital, «um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen».