Das Preisniveau patentgeschützter Medikamente ist im europäischen Ausland durchschnittlich knapp 9 Prozent tiefer als in der Schweiz. Bei patentabgelaufenen Originalpräparaten beträgt der Unterschied etwas mehr als 14 Prozent. Dies besagt der
neue Auslandspreis-Vergleich von Santésuisse und Interpharma.
Speziell grosse Unterschiede fand die Erhebung bei Generika, die um fast die Hälfte günstiger sind (45 Prozent), sowie bei Biosimilars, die zwischen Finnland, Deutschland und Grossbritannien knapp 30 Prozent weniger kosten.
In der Untersuchung werden Fabrikabgabe-Preise von 250 Medikamenten mit denjenigen des europäischen Auslands verglichen; diesmal wurden die Daten im Januar bis April 2024 erhoben
(Zur Methodik: Seite 9).«Die Preise patentgeschützter Medikamente sind auf europäischem Niveau», deutet der Geschäftsführer von Interpharma, René Buholzer, die Daten: «Bei konstanten Wechselkursen beträgt der Preisunterschied zum Ausland nur noch zwei Prozentpunkte. Und: Medikamentenpreise sinken stetig. Die Preissenkungen bringen jährlich wiederkehrende Einsparungen von 1,5 Milliarden Franken für das Gesundheitswesen.»
Auf der Gegenseite sagt Santésuisse-Direktorin Verena Nold: «Die Preisunterschiede haben sich nun sogar noch erhöht. Wir erwarten, dass der Bund sofort Massnahmen ergreift, und vor allem bei den Generika die überhöhten Preise auf das europäische Niveau senkt. Insgesamt können bei den Arzneimitteln jährlich mehr als 1.3 Milliarden Franken gespart werden – völlig ohne Qualitätsverlust».
Im Vorjahr 2022 hatte der Unterschied insgesamt noch 5,4 Prozent betragen. Die recht deutliche Veränderung erklärt sich teils auch durch die Frankenkurs-Entwicklung.