550'000 Franken für einen Chefarzt

Neue Daten zu den Kader-Ärzte-Gehältern an grossen Schweizer Spitälern.

, 25. Februar 2018 um 11:19
image
  • lohn
  • spital
  • ärztelöhne
In der Debatte um die Ärztelöhne preschen einige Institutionen vorwärts und schaffen ihrerseits Transparenz. Das Luzerner Kantonsspital versandte inzwischen extra eine Mitteilung dazu – und legte den Rahmen offen.
Der Gesamtlohn der rund 200 Kaderärzte am LUKS bewege sich zwischen 230'000 und 550'000 Franken im Jahr; erfasst sind dabei Chefärzte, Co-Chefärzte und Leitende Ärzte.
Das LUKS betont dabei, dass seine Kaderärzte keine Honorare aus der Behandlung von Privatpatienten erhalten – und dass sie nicht umsatzbasiert bezahlt werden.

4 Chefärzte mit mehr als 1 Million

Auch aus dem Zürcher Unispital gab es neue Informationen zu den Ärztelöhnen. Der «Tages-Anzeiger» erhielt Einblick in eine geheime Liste über die Zusatzhonorare der Klinikdirektoren sowie der bestverdienenden Leitenden Ärzte und Oberärzte, Stand 2015. 
Danach generierten zwei Klinikdirektoren eine Million Franken aus Zusatzhonoraren. Als Lehrstuhlinhaber erhielten sie zudem von der Universität einen Professorenlohn zwischen 230'000 und 245'000 Franken. Und hinzu kommt eine Führungszulage des USZ von 12'000 Franken.
Auch zwei weitere Klinikdirektoren, so der Tagi, kommen mit allen Komponenten auf über eine Million Franken; sechs erreichen mehr als 800'000 Franken.
Und zwei Drittel der insgesamt 40 Klinikdirektoren verdienen mehr als eine halbe Million Franken.

Es geht um die Menge

In der «NZZ am Sonntag» kündigten die Kantone eine Reaktion an: «Wir werden dieses Thema noch einmal aufgreifen», sagte der Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Michael Jordi: «Es gibt in einigen Fällen sicher noch Regulierungs- und Korrekturbedarf.» Gemeint seien damit vor allem Honorarsysteme, die einen hohen Anteil an mengenbezogenen Abgeltungen enthalten.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.