Arzt hat neue Pläne für das Spital Walenstadt

Corona-Patienten, die künstliche beatmet werden mussten, sollen sich in Walenstadt erholen. Dies schlägt ein St. Galler Arzt vor, der auch als Kantonsrat politisiert.

, 21. April 2020 um 09:26
image
  • spital
  • spital walenstadt
  • coronavirus
Im Kanton St.Gallen soll eine Rehabilitations-Institution zur Betreuung und Entwöhnung von langzeitbeatmeten Patienten aufgebaut werden. Dies empfiehlt Kantonsrat Thomas Warzinek in einem Vorstoss. Häufig brauche die Lunge nach einem solchen Ereignis Wochen bis Monate zur Erholung, so der Politiker, der im Kanton St. Gallen als Arzt in einer urologischen Praxis praktiziert.
Eine solche Abteilung sollte rund 10 bis 15 Betten umfassen bei einer Aufenthaltsdauer von bis zu einem Jahr. Grosse Akutspitäler seien diesbezüglich weniger geeignet als Spitäler mit einem Angebot an Rehabilitationsmedizin. Aktuell besteht laut Warzinek ein entsprechendes Angebot beispielsweise im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil. Dies sei jedoch häufig ausgebucht.

Nähe zu Kliniken öffne Kooperationen  

Um diesen Betreuungsbedarf zu decken, kommen für den Urologen mehrere Standorte in der Ostschweiz in Frage. Der Standort Walenstadt erscheine jedoch aus mehreren Gründen ideal: Durch die Schliessung der Geburtshilfe stünden Räumlichkeiten bereit. Und die Nähe zu den Kliniken Valens öffne ideale Kooperationsmöglichkeiten, so der Mediziner, der auch als Belegarzt in Walenstadt und bei den Kliniken Valens als Konsiliararzt tätig ist. 
Ausserdem, so der Kantonsrat und Arzt weiter, müsse auch die Nähe einer St. Galler Firma in Buchs erwähnt werden, die seit 30 Jahren Beatmungsgeräte entwickle und «Mit-Initiantin des gesamten Projekts» sei. Diese würde den Aufbau dieses medizinischen Angebots aktiv weiter unterstützen. Für Warzinek handelt es sich dabei um ein Vorzeigeprojekt im Sinn von «Public-Private-Partnership». Und für den Fall der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Betreuung weist er schliesslich auf die Nähe der Spitäler Grabs und Chur hin. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Bundesrat zieht Lehren aus der Pandemie – zumal für Pflegeheime

Bei Epidemien sollen alte Menschen künftig stärker selber entscheiden können. Aber auch Jugendliche sollen psychisch besser betreut werden.

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.