Hirslanden-Chef verzichtet auf Teil seines Lohns

Die obersten Chefs des Spitalkonzerns Mediclinic spenden einen Teil ihrer Gehälter und Honorare an Wohltätigkeitsorganisationen.

, 29. Juni 2020 um 07:12
image
  • hirslanden
  • mediclinic
  • spital
Im Zuge der Covid-19-Pandemie haben viele Grossunternehmen Spenden- und Solidaritätsaktionen lanciert. So verzichtet zum Beispiel UBS-Chef Sergio Ermotti und seine gesamte Geschäftsleitung sechs Monate lang auf einen Teil des Salärs.
Aus der Gesundheits- oder Pharmabranche sind solche Aktionen bislang nicht bekannt. Eine Ausnahme ist jetzt aber der südafrikanische Klinikkonzern Mediclinic, zu dem auch die Privatklinikgruppe Hirslanden gehört. 

Chefs verzichten auf ein Drittel ihres Lohns

Dort haben die obersten Chef der Gruppe entschieden, bis auf Stufe CEO 30 Prozent der Gehälter oder Honorare zu spenden. Und zwar für drei Monate. Das Geld geht an südafrikanische Solidaritätsfonds oder andere ähnliche Wohltätigkeitsorganisationen in den jeweiligen Ländern.
An der Spendenaktion für Opfer der Corona-Krise macht auch Hirslanden-CEO Daniel Liedtke mit. Auch er verzichtet auf 30 Prozent seines Gehalts für drei Monate. Damit spendet der Spitalmanager einen hohen fünfstelligen Betrag. 

Nicht an die grosse Glocke gehängt

Normalerweise nutzen Unternehmen solche Programme im Sinne von «Tue Gutes und rede darüber». Nicht so der Klinikkonzern, der diese Aktion nur kurz und knapp im neuen Annual Report an einer kaum beachteten Stelle erwähnt.
Es ist vor allem beachtenswert, dass eine solche Meldung aus dem Umfeld einer Privatklinik kommt, die mit dieser Handlung ihre soziale Verantwortung zeigt. Vielleicht findet die Aktion von Hirslanden auch Nachahmer im Schweizer Gesundheitswesen? Doch hier wird momentan eher darum gestritten, wer die Mehrkosten und Ertragsausfälle der Corona-Pandemie nun tragen soll. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Klinik Hirslanden: Jan Wildenhain in der erweiterten Geschäftsleitung

Der Chef des Operationszentrums Opera wird auch im Stammhaus tätig.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.