Hôpital Riviera-Chablais: Notfallchef nimmt den Hut

Chefarzt Daniel Fishman hat gekündigt. Auch zwei Neurologen werden die interkantonale Spitalgruppe verlassen. Offenbar wirft das neue Spital in Rennaz bereits seine Schatten.

, 17. Januar 2018 um 06:00
image
  • spital
  • hôpital riviera-chablais
  • personelles
  • vaud
  • wallis
Der Chefarzt des Service des urgencies wird das Hôpital Riviera-Chablais im Juli verlassen. Daniel Fishman hat gekündigt. Der Verwaltungsrat bedaure die Demission «vivement», so eine Mitteilung aus dem Haus.
Zuvor hatte Radio Chablais berichtet, Fishmans habe seine Demission eingereicht, weil seine Vorstellungen einer Notfallversorgung in der Spitalgruppe von der Direktion abgelehnt worden sei. Das Spital dementiert dies – die entsprechenden Fragen seien noch gar nicht entschieden. Fishman selber wollte seinen Entscheid nicht kommentieren; gegenüber «24 heures» bemerkte er lediglich, dass die Kündigung nicht im Zusammenhang stehe mit einer anderen Stelle.
Im Hintergrund steht, dass nächstes Jahr der neue Spitalbau in Rennaz eröffnet werden soll, was zu einer Reorganisation der interkantonalen Spitalgruppe führen wird.

«Gelegenheit, die Organisation zu überprüfen»

Daniel Fishman war Mitte 2014 zum Hôpital Riviera-Chablais gestossen, nachdem er zuvor das Notfallzentrum des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis geleitet hatte. In der Folge war die Notfall-Abteilung um vier Kaderärzte verstärkt worden. Im nun vorgelegten Plan wünschte Chefarzt Fishman einen weiteren Ausbau des Dienstes.
Wie der «Nouvelliste» bei dieser Gelegenheit erfuhr, haben zeitgleich auch zwei Neurologen des Hôpital Riviera-Chablais ihre Demission eingereicht. Dies wurde von einer Sprecherin bestätigt. «Der Umzug nach Rennaz ist eine Gelegenheit, um die gesamte Organisation zu überprüfen. Es ist also für das Spital eine Periode grossen Wandels, und wir können nicht ausschliessen, dass es weitere Kündigungen gibt. Gleichzeitig zieht das neue Spital auch neue Mitarbeiter an. Die beiden Bewegungen gehen nebeneinader her», so Sprecherin Patricia Claivaz im «Nouvelliste.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.