Ärztehäuser boomen. Das hat die Credit Suisse kürzlich in einer Studie aufgezeigt. Manchmal gehen sie aber auch zu. Nicht mangels Nachfrage, sondern mangels Angebot. So zum Beispiel im aargauischen Sins, an der Kantonsgrenze zu Zug.
Das Spital Muri hat nach diversen Abgängen die Schliessung des Ärztezentrums Sins beschlossen. «Trotz intensiver Suche und Bezug von professioneller, externer Unterstützung ist es nicht gelungen, die durch den Weggang dieser Ärzte entstandenen Vakanzen neu zu besetzen.», wird das Spital in der Luzerner Zeitung zitiert.
Erst Anfang 2016 hatte das Spital die Hausarztpraxis des Sinser Arztes Rolf Glauser übernommen. Es wollte im Oberfreiamt die hausärztliche Grundversorgung sicherstellen. Ende Juli 2017 wird nun Schluss sein.
Wie die Luzerner Zeitung weiter berichtet, gestaltete sich schon die Besetzung der notwendigen Arztstellen als schwierig. Noch schwieriger war es offenbar, die Ärzte zu behalten. Sie wollten sich beruflich neu orientieren oder eine Praxis eröffnen.
Das Spital zieht das Fazit, dass die hausärztliche Tätigkeit für junge Ärztinnen und Ärzte im Anstellungsverhältnis weniger attraktiv ist als das Betreiben einer eigenen Praxis.