Keine verschiebbaren Behandlungen mehr in Lausanne

Ab morgen behandelt das Lausanner Universitätsspital nur noch dringende Fälle. Und Besuche sind verboten.

, 28. Oktober 2020 um 12:31
image
  • spital
  • universitätsspital lausanne
  • coronavirus
Das Lausanner Universitätsspital (CHUV) stellt auf sein Notfall-Programm um: Ab morgen werden nur noch «dringende oder halbdringende» Fälle behandelt oder operiert, wie das Spital mitteilt.

108 Covid-Patienten

Auch weniger dringende ambulanten Behandlungen werden abgesagt, damit mehr Platz und Personal zur Verfügung steht. Das Universitätsspital behandelt derzeit 108 Covid-Patienten, davon 16 auf der Intensivstation. Das sind 23 Patienten mehr als am Vortag.

Krippe für Kinder der Angestellten

Zum Schutz seiner Patienten hat das Spital auch ein Besuchsverbot verhängt. Ausnahmen gibt es nur in speziellen Fällen. Zudem eröffnet das CHUV im November eine Krippe für die Kinder des Spitalangestellten.

Personal soll regelmässige Freitage haben

Mit diesen Umstellungen will das Spital dafür sorgen, dass der erwartete Aufwand bei der Behandlung von Covid-Fällen möglichst gut auf das vorhandene Personal verteilt werden kann. Vor allem will das Spital auch erreichen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmässig frei nehmen können.

«Mitarbeitende sind müde und überarbeitet»

Schon vor zwei Wochen sagte der ärztliche Vizedirektor Jean-Blaise Wasserfallen gegenüber Medinside, dass die Mitarbeitenden müde und überarbeitet seien. «Im Frühjahr mussten sie zu viel arbeiten, im Sommer konnte aber niemand richtige Ferien machen, und nun müssen sie wieder zu viel arbeiten.»

Noch 200 Betten in Reserve

Bei Bedarf kann das CHUV mehr als 300 Covid-Patienten - also etwa das Dreifache der derzeitigen Zahl - aufnehmen. Für deren 100 gibt es Plätze auf der Intensivstation.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Bundesrat zieht Lehren aus der Pandemie – zumal für Pflegeheime

Bei Epidemien sollen alte Menschen künftig stärker selber entscheiden können. Aber auch Jugendliche sollen psychisch besser betreut werden.

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.