Lieferengpässe mit Folgen

Weil es bei Epilepsie-Medikamenten zu folgenschweren Lieferengpässen kommt, fordert die Epilepsie-Liga Gegenmassnahmen.

, 8. August 2019 um 07:55
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Die Zahl der Lieferenpässen bei Medikamenten und Medizinalzubehör steigt stetig an. So warnen etwa Spitalapotheker vor negativen Folgen, wie Medinside berichtete. Nun schlägt auch die Schweizerische Epilepsie-Liga Alarm. Der Grund: Im Mai war ein wichtiges Medikament war plötzlich nicht mehr lieferbar.
Wenn ein Medikament nicht lieferbar sei, können bei den betroffenen Patienten Anfälle ausgelöst werden, schreibt die Epilepsie-Liga. Das könne dramatisch und unangenehmen Folgen haben. Und selbst wenn es einen Ersatzwirkstoffe gibt: Für Epilepsie-Patienten erhöht  jeder Wechsel der Medikation - selbst mit dem gleichen Wirkstoff - das Risiko eines neuen epileptischen Anfalls. Dies selbst nach jahrelanger Anfallsfreiheit. Die Epilepsie-Liga verweist auf entsprechende Studien.

Pflichtlager und Notvorrat

Die Epilepsie-Liga fordert deshalb, dass das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung sämtliche Antiepileptika in seine Liste meldepflichtiger Wirkstoffe aufnimmt und ein Pflichtlager anlegt. «Wir sehen aber auch die Verantwortung der Hersteller, Grossisten und Apotheken, solche wichtigen Medikamente in ausreichenden Mengen am Lager zu halten», wird Epilepsie-Liga-Präsident Stephan Rüegg zitiert. Und weiter: «Nicht zuletzt empfehlen wir Betroffenen, einen Vorrat für mindestens einen Monat anzulegen.» 
Die Epilepsie-Liga wehrt sich auch dagegen, dass Krankenversicherer Epilepsie-Patienten zwingen können, auf kostengünstige Medikamente auszuweichen.

Viele Betroffene

In der Schweiz leben rund 70‘000 bis 80‘000 Menschen, die an Epilepsie leiden. Rund zwei Drittel davon sind gemäss Epilepsie-Liga dank Medikamenten Anfall frei.
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