Neuer KSA-Chef: Warum es auch anders hätte kommen können

Der designierte KSA-Präsident Konrad Widmer könnte heute genauso gut SVP-Regierungsrat sein – oder Eigentümer einer Arzneimittel-Firma.

, 16. November 2015 um 08:40
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Konrad Widmer, der neue Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Aarau, war SVP-Mitglied. Er war 2004 sogar einmal Basler Regierungsrats-Kandidat für die Partei. Dies lässt sich einem Porträt entnehmen, das die «Aargauer Zeitung» heute veröffentlicht hat.
Widmers Ausflug in die Politik war aber nur kurz: Einen Monat nach der Nomination nahm sich der Kandidat wieder aus dem Rennen. Seit dem Umzug ins Baselbieter Binningen sei er parteipolitisch nicht mehr aktiv, sagte er.

Wollte Firma kaufen

Widmer hätte sich aber auch genauso gut in die relative Anonymität der Privatwirtschaft verabschieden können, eruierte die Zeitung weiter. Denn im Frühling dieses Jahres bot der 54-jährige Psychiater beim Verkauf der Disch AG mit, einem Arzneimittelhersteller aus Othmarsingen.
Er wurde überboten. Und so will er sich ab nächstem Jahr nun auf seine beiden Verwaltungsratspräsidien in Basel und Aarau konzentrieren. 
Er bleibt also im Auge der Öffentlichkeit. Nicht nur als VR-Präsident der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK), sondern auch neu beim KSA, bei einem Spital, in dem die Zeichen auf Sparen stehen.

Was er sich vom Kanton Aargau erhofft

Der designierte Verwaltungsratspräsident hofft, dass der Kanton das Kantonsspital Aarau als Endversorgerspital erhalten will. Dies sei zwar mit höheren Kosten verbunden, «weil vor allem schwere Fälle zu wenig abgegolten werden», sagte er.
Die primäre Aufgabe eines Spitals sei aber nicht, Geld zu verdienen, sondern Leben zu retten. «Auch wenn wir natürlich alles versuchen müssen, genug Gewinn zu erwirtschaften, um die künftigen Investitionen zu stemmen.» 
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