Die Pflegefachkräfte sind von zentraler Bedeutung. Das zeigt die Coronakrise exemplarisch. Dennoch sind ihre Löhne bescheiden. Das soll sich ändern. Zum Internationalen Tag der Pflege, der am Dienstag gefeiert wird, verlangt die Gewerkschaft Syna deshalb einen Gesundheitswesen bessere und einheitliche Arbeitsbedingungen. «Deshalb braucht die Branche einen nationalen Gesamtarbeitsvertrag», schreibt die Gewerkschaft. Nur so könnten die Probleme bei den Arbeitsbedingungen, den zu tiefen Löhnen oder den fehlende Möglichkeiten zur Frühpensionierung behoben werden. Ein GAV für die ganze Schweiz würde auch einheitliche Mindestlöhne für die Branche ermöglichen.
Symbolischer Applaus reicht nicht
Die Angestellten von Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und der Spitex riskierten in der Coronakrise einmal mehr ihre eigene Gesundheit, um Menschenleben zu retten, schreibt die Gewerkschaft weiter. Dieser Einsatz sei von der Schweizer Bevölkerung mit überwältigendem Applaus öffentlich gewürdigt worden. Nun stünden Politik und Sozialpartner in der Pflicht. Die Unterstützung dürfe nicht symbolisch bleibt.
Burnout droht
Für die Mängel bei den Arbeitsbedingungen macht Syna die Privatisierung im Gesundheitswesen verantwortlich. Die schlechten Arbeitsbedingungen seien wiederum ursächlich für den existierenden Fachkräftemangel. Für das Personal habe das ungute Konsequenzen: «Wir befinden uns in einem Teufelskreis. Denn schlechte Arbeitsbedingungen führen dazu, dass die Arbeitnehmenden – oft im stillen Protest – die Branche in Scharen verlassen. Diejenigen, die bleiben, müssen dadurch immer mehr leisten und enden nicht selten in Krankheit und Burnout», wird Marco Geu, Branchenleiter Gesundheit bei Syna, zitiert.
Diese Aussagen decken sich mit einer am Montag publizierten Studie des Unispitals Zürich.Syna ruft den Bunderat auf, einen runden Tisch einzuberufen.