Kispi: Weniger Herz-, dafür mehr Orthopädie-Patienten

Das Kinderspital Zürich behandelte letztes Jahr etwas mehr Patienten und konnte auch den Umsatz leicht steigern.

, 22. April 2020 um 09:41
image
Rund 50 junge Herzpatientinnen und -patienten weniger behandelte das Kinderspital Zürich weniger als im Vorjahr. Das führte auch zu einem Rückgang der Untersuchungen auf der Kardiologie: Sie sanken von gut 15 000 auf gut 14 000.

Mehr orthopädische Behandlungen machten Verlust wett

Dafür behandelte das Spital 200 Orthopädie-Patienten mehr, wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist. Das spürte insbesondere die Kinder-Reha in Affoltern am Albis, die auch zum Kinderspital gehört. Sie verzeichnete gut acht Prozent mehr Pflegetage als im Vorjahr.
Für die Verschiebung der Fallzahlen von der Kardiologie zur Orthopädie gibt es zwei Gründe. Im November 2018 verliess der Chefarzt der Abteilung Herzchirurgie, Michael Hübler, das Kinderspital. Wegen dieses abrupt erfolgten Abgangs gingen die Fallzahlen in dieser Abteilung zurück.

Thomas Dreher verstärkte Orthopädie

Im Gegenzug stiegen die Fallzahlen in der Orthopädie mutmasslich deshalb, weil ebenfalls Ende 2018 Thomas Dreher, ein international anerkannter Spezialist für Kinderorthopädie, den Chefarzt-Posten dieser Abteilung übernommen hatte.
Insgesamt ist der Finanzchef Michael Meier denn auch zufrieden mit dem Ergebnis, das die Eleonorenstiftung, die Betreiberin des Universitäts-Kinderspitals Zürich, vorweisen kann: «Sowohl die stationären als auch die ambulanten Umsätze konnten gesteigert werden», teilte er mit. Im Spital betrug der Umsatzzuwachs fünf Prozent, in den Polikliniken vier Prozent.

Mehr Verdachtsfälle wegen Kindsmisshandlungen

544 Abklärungen von Kindsmisshandlungen nahm das Spital zudem vor. Das sind 16 Fälle mehr als im Vorjahr, jedoch nicht ganz so viele wie im traurigen Rekordjahr 2017, als 551 Abklärungen nötig waren.
Bei seinem Neubau in der Lengg geht das Kinderspital davon aus, dass im Herbst 300 Millionen Franken aufgebraucht sein werden und dann Spenden eingesetzt und Kredite aufgenommen werden müssen. Das Kispi rechnet deshalb mit einer höheren Verschuldung. Das neue Kinderspital wird 625 Millionen Franken kosten.

61 von 100 Millionen Franken Spenden sind gesammelt

Nach wir vor ist das Spital zuversichtlich, das Ziel von 100 Millionen Franken Spenden für den Neubau zu erreichen. Derzeit sind 61 Millionen Franken zusammengekommen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

Vom gleichen Autor

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Pflegefachleute verschreiben so sachkundig wie Ärzte

Das dürfte das Pflegepersonal freuen: Es stellt laut einer US-Studie genauso kompetent Arzneimittel-Rezepte aus wie Ärzte.

image

Temporär-Arbeit in der Pflege: Ein Angebot mit Haken

Es gibt gute Gründe für Pflegefachleute, sich nur noch temporär anstellen zu lassen. Aber es gibt auch ein paar gute Argumente dagegen.