So soll der Direktor des neuen Krankenversicherungs-Verbands sein

Ideal wäre ein Ökonomie- oder Jus-Abschluss, denkbar ist auch ein 80-Prozent-Pensum.

, 13. August 2024 um 22:40
image
Einen Namen hat der neue Verband noch nicht, aber zumindest soll er bald schon einen Direktor oder eine Direktorin haben: Die Personalberatungs-Firma Level Consulting sucht via Inserat «eine unternehmerische, integierende und kommunikative Persönlichkeit 80–100%», um den Nachfolge- respektive Alternativ-Verband von Santésuisse und Curafutura zu leiten.
Wie bekannt, beschlossen 13 Krankenversicherer im vergangenen Juni, den bisherigen Verbänden den Rücken zu kehren und eine neue Dachorganisation zu lancieren. Das Stelleninserat für die Direktion des unbenannten Verbands nennt nun als gemeinsame Zielsetzung ein «nachhaltig finanzierbares, qualitativ hochstehendes und patientenzentriertes Gesundheitssystem».
«Es erwartet Sie die einmalige Gelegenheit und Herausforderung, in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand die Kräfte zu bündeln, die neue Struktur und Organisation zu gestalten sowie ein schlagkräftiges Team zu formieren», heisst es zu den Perspektiven.

«Brückenbauer-Qualitäten»

Bei den Anforderungen werden erwartungsgemäss viele Lobby-Qualitäten erwartet («bestens vernetzt», «Brückenbauer- und Teamplayer-Qualitäten», «interdisziplinäre, konsens- und lösungsorientierte Zusammenarbeit», «stilsicheres Auftreten»). Bemerkenswerter ist eher, dass der Vorstand offenbar recht konkret nach einem akademischen Abschluss in Ökonomie oder Rechtswissenschaften sucht – ergänzt mit Weiterbildungen in den Fachgebieten sowie ausgezeichneten Deutsch- und Französischkenntnissen.
Die Chefs der Vorgänger-Verbände hätten dem entsprochen: Santésuisse-Direktorin Verena Nold, Jahrgang 1962, ist ausgebildete HSG-Ökonomin und hatte vor ihrem Engagement beim Krankenkassen-Dachverband eine langjährige Versicherungskarriere.
Auch Curafutura-Direktor Pius Zängerle, ebenfalls 1962, ist lic. oec. HSG. Er hat obendrein einen ETH-Abschluss als Mathematiker. Bei ihm hatte die Karriere – die ihn unter anderem aufs Präsidium des KKL Luzern brachte – eine stärker politische Komponente. Unter anderem sass Zängerle für die damalige CVP im Luzerner Kantonsrat.
  • versicherer
  • Krankenkassen
  • Curafutura
  • Santésuisse
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Physioswiss kündigt Tarifverträge

Mit der Kündigung ändert sich für Physiotherapeuten vorerst nichts.

image

Knall bei den Kassen: 13 Versicherer verlassen Santésuisse und Curafutura

Die grössten Krankenversicherer wollen mit einem neuen Verband eine gemeinsame Stimme schaffen.

image

Sparvorschlag des Tages: Die Triple-A-Franchise

Zwei Ökonomen der Uni Freiburg haben eine Idee, wie sich das Franchise-System buchstäblich umstürzen liesse. Zum Nutzen von Prämienzahlern und Patienten wie von Versicherern.

image
Gastbeitrag von Claus Hysek

Wie man für 15 Rappen pro Monat den Apotheken-Markt zerstört

Santésuisse hat vorgerechnet, wo man bei Medikamenten sparen kann. Wir haben nachgerechnet.

image

Krankenkassen bleiben nicht auf «rekordhohen Schulden» sitzen

Trotz Schlagzeilen über hohe Schulden bei den Krankenkassen: Die Versicherer merken wenig oder gar nichts.

image
Gastbeitrag von Beat Walti

Für eine echt freie Spitalwahl – auch für die Zusatzversicherten

Regelmässig bleibt es Zusatzversicherten versagt, sich in allen Spitälern behandeln lassen – trotz einer Police, die dies suggeriert. Doch es gäbe Möglichkeiten, damit man auch in fortgeschrittenem Alter den Versicherer wechseln kann.

Vom gleichen Autor

image

Bei einer Spitalpsychologin gilt Corona nicht als Berufskrankheit

In der Pflege liegt der Fall jedoch anders. Dazu liegt nun ein Bundesgerichts-Urteil vor.

image

Spital Männedorf: Neues Mitglied der Spitalleitung

Severin Urech wechselt als Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin vom Zuger Kantonsspital an den Zürichsee.

image

Notfall: Auch Regio 144 setzt Präklinische Fachspezialisten ein

Mit dem neuen Modell sollen nicht nur Ressourcen gespart werden: Auch das Berufsbild des Rettungssanitäters könnte damit attraktiver werden.