Spitex-Organisationen sollen keine Mehrwertsteuer mehr bezahlen müssen

Die Leistungen aller Spitex-Organisationen in den Bereichen Haushalthilfe und Betreuung sollen künftig von der Mehrwertsteuerpflicht ausgenommen werden.

, 28. Februar 2023 um 14:53
image
Symbolbild Freepik
Der Ständerat hat am Dienstag im Rahmen der Beratungen zur Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes eine Reihe von Anpassungen gutgeheissen. Mitunter wurde entschieden, dass die Leistungen aller Spitex-Organisationen in den Bereichen Haushalthilfe und Betreuung künftig von der Steuer ausgenommen werden sollen.
Damit habe der Ständerat einer Forderung der Association Spitex privée Suisse (ASPS) Folge gegeben, die sich seit langem für die Gleichbehandlung aller Spitex-Organisationen einsetzt, schreibt die Association Spitex privée Suisse ASPS in einem Communiqué.

Leistungen unterschiedlich betrachtet

Zur Erklärung: Derzeit werden die Leistungen der Haushaltshilfe und der Betreuung unterschiedlich betrachtet, je nachdem, ob sie von öffentlichen (gemeinnützigen) Organisationen erbracht werden oder nicht.
Konkret wird Patientinnen und Patienten von privaten Organisationen die Mehrwertsteuer zum Normalsatz in Rechnung gestellt, während auf identischen Hauswirtschafts- und Betreuungsleistungen, die von öffentlichen Spitex-Organisationen erbracht werden, keine Mehrwertsteuer erhoben wird.
Das sei eine schwer verständliche Situation, weil es in diesem Bereich keine Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Spitälern oder Pflegeheimen gebe, ist weiter zu lesen.

Zugunsten der Patienten

Das Geschäft geht nun zurück an den Nationalrat, dessen Kommission für Wirtschaft und Abgaben die Differenzen behandeln muss.
Wird der Entscheid des Ständerates bestätigt, werden die Patientinnen und Patienten, die die Dienste privater Spitex-Organisationen in Anspruch nehmen, in Zukunft weniger bezahlen müssen, da die Mehrwertsteuer nicht mehr verrechnet werden muss.
Weil heute rund 50 Prozent der Hauswirtschafts- und Betreuungsleistungen von privaten Organisationen erbracht werden, werde sich dies spürbar auf das Portemonnaie der Leistungsempfänger auswirken, so die ASPS weiter.
Artikel teilen
  • Share
  • Tweet
  • Linkedin
  • Whatsapp
  • Telegram
Kommentar

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Was ist Ihr Beruf?

Wo arbeiten Sie?*

undefined
undefined

*Diese Angaben sind freiwillig. Sie bleiben im Übrigen anonym.
Warum bitten wir Sie darum? Medinside bietet Ihnen die Informationen und Beiträge kostenlos. Das bedeutet, dass wir auf Werbung angewiesen sind. Umgekehrt bedeutet es idealerweise auch, dass Ihnen auf Medinside möglichst nur Werbung gezeigt wird, die zu Ihnen passt und die Sie interessant finden könnten.
Wenn wir durch solche Erhebungen Angaben über das allgemeine Profil des Medinside-Publikums gewinnen, nützt dies allen: Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, uns und unseren Kunden. Vielen Dank!


Mehr zum Thema

image
Kommentar von Mattias Maurer und Marco Varkevisser

Vertragszwang lockern? Nur mit klaren Spielregeln.

Das Parlament will den Vertragszwang im KVG aufweichen. Ein Blick in die Niederlande zeigt: Ohne Regelung der Vergütung für vertragslose Anbieter bliebe die Reform wirkungslos.

image

Zürich: Fliegender Wechsel im Amt für Gesundheit

Jörg Gruber folgt auf Peter Indra, der sich «neuen Aufgaben zuwenden» möchte.

image
Gastbeitrag von Andri Silberschmidt

Es braucht mehr Wettbewerb bei den Laboranalysen

Ärztetarife werden ausgehandelt – aber bei den medizinischen Labors legt der Staat die Preise fest. Warum? Und vor allem: Wie lange noch?

image

Spitalplanung: Zusätzlicher Druck auf die Kantone

Die Kantone sollen nicht nur die Spitallisten koordinieren – sie sollen auch die Leistungsaufträge aufeinander abstimmen und gemeinsam erteilen.

image

Eine Anti-Gewalt-Klausel im Pflegevertrag

Die Genfer Spitex hat ein Programm erarbeitet, um ihre Angestellten vor Aggressionen und Belästigungen zu schützen – mitsamt Training in einer Simulationswohnung.

image

«Vorstossinflation» zur Sicherung der Grundversorgung

Noch ehe die in Auftrag gegebenen Berichte vorliegen, verlangt das Parlament neue Bundesgesetze.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.