Claraspital behandelte mehr, machte aber Verlust

Dem Basler Privatspital lief das letzte Jahr sehr gut – und trotzdem ist es defizitär.

, 24. April 2024 um 22:01
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Die Geschäftsleitung des Claraspitals: (v. l. n. r.): Remo Anceschi, Leiter Finanzen; Martin Hoffmann, Leiter Querschnittbereich; Spitaldirektorin Rebekka Hatzung; Cyril Rosenthaler, Leiter Operative Klinik; Beate Schindler, Leiterin Pflegedienst und Hotellerie und Dieter Köberle, Leiter Medizinische Klinik. | PD
An sich kann sich das Claraspital freuen: Es kamen mehr Patienten, es führte mehr hochspezialisierte Baucheingriffe durch, es hatte mehr Angestellte, eine hohe Patientenzufriedenheit und wurde von «Newsweek» einmal mehr zu einem der 10 Spitäler der Schweiz gewählt.
Der Gesamtertrag des Spitals stieg um 2 Prozent auf 248 Millionen Franken. Trotzdem schliesst es das letzte Jahr mit einem Verlust von 2,4 Millionen Franken ab. Die Ebitdar-Marge sank von 15,3 auf 12,4 Prozent.
«Die Tarife sind nicht kostendeckend, was dazu führt, dass das Claraspital trotz steigender Patientenzahlen einen Verlust schreibt», begründet das Spital das Ergebnis in seiner Mitteilung. Es ist bekanntlich eine Erklärung, die sich momentan in fast allen Jahres-Rückblicken der Spitäler findet.
Bei den Behandlungszahlen des Claraspitals sind drei Dinge auffällig: Der Anteil der ausserkantonalen Patienten betrug 50 Prozent. Die Zahl der Patienten aus dem Ausland gelangte erstmals auf über 1000. Und ausserdem nahmen die hochspezialisierten Eingriffe besonders stark zu.

50 Stellen zusätzlich

Das Universitäre Bauchzentrum Basel Clarunis operiert vier der fünf hochspezialisierten Baucheingriffe am Claraspital (Ösophagus, tiefes Rektum, Bariatrie und Pankreas).
Die geforderten Mindestfallzahlen hat das Spital seit Jahren erfüllt, nun hat es die Zahlen nochmals deutlich gesteigert: Von 177 Eingriffen im Vorjahr auf 262 Eingriffe im 2023. Das Spital hat letztes Jahr über 50 zusätzliche Stellen geschaffen.

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