Aevis Victoria will bei öffentlichen Spitälern mitverdienen

Der Konzern will die Mehrheit an seiner Immobilientochter abstossen. Diese soll künftig auch für klamme öffentliche Spitäler bauen.

, 18. März 2019 um 09:42
image
  • aevis
  • spital
  • neubauten
  • swiss medical network
Mit ihrer Tochterfirma Swiss Medical Network (SNM) ist die Aevis Victoria ein gewichtiger Player im schweizerischen Spitalwesen. Das Gros der Spitalbauten der SNM ist derweil im Besitz eine anderen Tochter, der Swiss Healthcare Properties SA. Diese wird nun in Infracore unbennant. Für den Namenwechsel gibt es einen Grund.
Diese Tochter soll neu positioniert und selbstständig werden. Nachdem die Aevis Victoria bereits Ende des letzten Jahres 20 Prozent der Anteile an die Baloise verkaufte, will sie nun weitere Anteile abstossen. Dies gab der Konzern im Rahmen der Präsentation der Jahresbilanz bekannt. 30 bis 60 Prozent der auf rund 850 Millionen Franken bewerteten Tochter sollen ebenfalls verkauft werden. Das Ziel: Den Aktienanteil unter 50 Prozent senken. 
Am Milliardenmarkt partizipieren
Mit der Auslagerung soll Infracore als neuer Player auf dem Markt positioniert werden, der auch dritten Spitalgruppen bei der Finanzierung von Infrastrukturprojekten hilft. Die Finanzierungsbedarf für Spitalbauten ist in der Schweiz enorm. Dies stellt die öffentlichen Spitäler vor riesige Herausforderungen
Seit der Revision des KVG darf ihnen der Staat nicht mehr direkt unter die Arme greifen; selber erwirtschaften sie aber oft zu wenig Geld, um die Projekte selbst finanzieren zu können. Hier will Infracore Hilfe anbieten - und dabei selbst vom Millardenmarkt der Neubauprojekte profitieren. Als Folge davon könnten dereinst öffentliche Spitäler in Gebäuden eingemietet sein, die der privaten Infracore gehören.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.