Corona: Sonderermittlung gegen Bund und Ringier

Gibt es einen direkten Draht zwischen dem Bundeshaus und dem Medienhaus Ringier in Zürich? Dieser Frage soll der ehemalige Zürcher Oberrichter Peter Marti nachgehen.

, 2. August 2022 um 10:37
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Erst gerade noch als Magistrat mit der besten Presse, als Corona-Held und beliebtester Bundesrat der Schweiz in den Himmel gejubelt, wird gegen den Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset und sein Departement ermittelt. Gibt es einen direkten Draht zwischen dem Bundeshaus und dem Medienhaus Ringier in Zürich? Dieser Frage geht Sonderermittler Peter Marti nach, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. 
Der ehemalige Zürcher Oberrichter, der von der Aufsichtskommission über die Bundesanwaltschaft (AB-BA) ursprünglich im Zusammenhang mit den Crypto-Leaks eingesetzt worden war, soll gemäss der Zeitung zu Indiskretionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ermitteln.
Marti untersuche aktuell, ob es eine Abmachung gäbe, wonach Ringier als Gegenleistung zu vorgängigen, exklusiven Informationen aus dem Departement Berset ein positives Bild des Innen- und Gesundheitsministers in ihren Medien zeichne. 
Besonders im Visier sei dabei das Berset-Interview in der Zeitschrift «Interview by Ringier». Laut dem Online-Portal Persoenlich.com, ist in diesem Zusammenhang Walders Arbeitsplatz durchsucht worden. Neben Walder sei auch Bundesrat Berset selbst befragt worden.
Die Ringier-Medienstelle bestätigt auf Anfrage der «NZZ am Sonntag», dass sie «im Rahmen der Ermittlungen des ausserordentlichen Staatsanwalts des Bundes, Peter Marti, mit einer Untersuchung gegen eine Drittperson konfrontiert» worden sei. 
«Weder die Ringier AG, Tochtergesellschaften, Organe, noch Mitarbeitende sind Beschuldigte in diesem Verfahren. Ringier kooperiert mit den zuständigen Behörden, unter Wahrung des Quellenschutzes. Weitere Kommentare werden aufgrund des laufenden Verfahrens keine gemacht», so wird Ringier von persoenlich.com zitiert.
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