«Die Schweiz will einen substanziellen Beitrag an die globale Eindämmung der Covid-19 Pandemie leisten», schreibt der Bundesrat in seiner
Mitteilung. Zur Erklärung: «Covax» ist eine Initiative, die einen weltweit gleichmässigen und gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen gewährleisten will (siehe Text unten). Durch die sehr ungleiche globale Verteilung von Impfdosen sei damit zu rechnen, dass die Pandemie weltweit noch längere Zeit andauern werde. Da ausreichend Impfstoff zum Schutz der Bevölkerung zur Verfügung stehe, habe der Bundesrat entschieden, vier Millionen der insgesamt rund 5,4 Millionen Impfdosen von Astra-Zeneca an die Covax Facility weiterzugegeben, rechtfertigt der Bundesrat seinen Entscheid. 1,4 Millionen Dosen des vektorbasierten Impfstoffes bleiben für den voraussichtlichen Einsatz in der Schweiz reserviert.
Im Vordergrund stehen soll der Einsatz bei Personen, die eine Unverträglichkeit gegen mRNA-Impfstoffe aufweisen, im Ausland eine erste Dosis Astra-Zeneca erhalten haben oder Personen, die eine alternative Impfung als den mRNA-Impfstoff wünschen. Er werde zur Verfügung stehen, sobald «Swissmedic» den Impfstoff zugelassen und das BAG und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) die Impfempfehlung verabschiedet haben.
Bund setzt nach wie vor auf mRNA-Impfstoffe
In der Schweiz wurden bisher rund 60 Prozent der Erwachsenen einmal und 40 Prozent vollständig geimpft. Es stehe zudem ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um auch Kindern und Jugendlichen eine Impfung zu ermöglichen und allfällige Auffrischimpfungen sicherzustellen. Für das Jahr 2022 hat der Bund weiteren Impfstoff bestellt, der auch mögliche Virusvarianten berücksichtigen wird, heisst es.
Der Bund setzt dabei insbesondere auf mRNA-Impfstoffe. Diese würden sich als hochwirksam und gut verträglich erweisen. Die Impfstoffe von «Moderna» und «Pfizer/Biontech» basieren auf dieser Impfstofftechnologie. Es sollen aber auch andere Impfstoffe zum Einsatz kommen, insbesondere für Personen, die eine Unverträglichkeit gegen mRNA-Impfstoffe aufweisen.
Neu: Das «Zertifikat Light»
Ebenso hat der Bundesrat heute entschieden, die Verordnung über die Covid-Zertifikate anzupassen. Anlass für die vorliegende Änderung der Verordnung sei das sogenannte «Zertifikat Light». Es biete neu die Möglichkeit, in der «Covid Certificate»-App eine datenminimierte Zertifikatskopie zu generieren. Diese Zertifikatskopie zeige lediglich das Vorliegen eines gültigen Zertifikats an, jedoch ohne Gesundheitsdaten zu enthalten. Das Zertifikat ist lediglich elektronisch verfügbar und wird nur in der Schweiz anerkannt.
Weitere Details finden Sie hier. So sieht die Winter-Planung aus
Diskutiert wurde weiter, wie sich die Schweiz auf die Herbst- und Wintermonate und einen möglichen Wiederanstieg der Fallzahlen vorbereiten soll. Im Zentrum Bundesrates stehen:
- das rasche Entdecken besorgniserregender Virusvarianten,
- die Weiterführung der Impfkampagne,
- sowie genügend Kapazitäten für das Testen und das Contact Tracing in den Kantonen.
Weitere Informationen gibt es hier. Über die Covax Facilty
Die Covax Facility wurde von der «WHO» und anderen Organisationen im April 2020 ins Leben gerufen und wird von der Impfstoff-Allianz Gavi, der CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) und der «WHO» betrieben. Die Schweiz hat bei deren Aufbau als Co-Vorsitzende der «Group of Friends of the Covax-Facility» aktiv mitgewirkt.
Die Covax Facility plant in diesem Jahr bis zu zwei Milliarden Impfdosen für die teilnehmenden Länder zur Verfügung zu stellen. «Covax» hat bereits im Februar 2021 die ersten Dosen an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen verteilt. Bis heute konnten insgesamt mehr als 88 Millionen Dosen an rund 131 Teilnehmerländer geliefert werden.
Die Schweiz setzt sich seit Beginn der Pandemie für eine globale Lösung zur gerechten Verteilung von Covid-19-Impfstoffen ein. Sie hat «Covax» zugunsten der 92 einkommensschwächeren Länder letztes Jahr mit 20 Millionen Franken unterstützt. Der Bundesrat hat im April 2021 zudem beschlossen, den Access to Covid-19 Tools Accelerator (ACT-A) mit weiteren 300 Millionen Franken zu unterstützen. Davon werden 125 Millionen in die Covax Facility fliessen. Der ACT-A hat zum Ziel, den Zugang zu Covid-19-Impfstoffen, Medikamenten und Tests sowie die Stärkung der Gesundheitssysteme im Kampf gegen die Pandemie zu fördern.