Neue Aussenstandorte für das Luks

Das Luzerner Kantonsspital übernimmt immer mehr private Arztpraxen in und um Luzern. Eine Strategie stecke aber nicht dahinter.

, 17. August 2023 um 09:00
image
Das Luzerner Kantonsspital übernimmt immer mehr private Arztpraxen. | Luks
Bereits heute betreibt das Luzerner Kantonsspital (Luks) neben dem eigentlichen Spitalzentrum mehrere Aussenstellen in der Stadt Luzern. Nun kommen weitere Standorte hinzu.

Luks-Chefarzt neu am Magen-Darm-Zentrum

Zwei Augenpraxen, eine Hebammenpraxis und zwei Röntgenpraxen exisiteren bereits heute als Aussenstandorte des Luks. Nun hat es eine bestehende Arztpraxis für Gastroenterologie in der Luzerner Altstadt übernommen und daraus das Inolux Magen-Darm-Zentrum gemacht. Hier arbeiten neu mehrere Ärzte des Kantonsspitals, darunter auch Patrick Aepli, Chefarzt Gastroenterologie/Hepatologie am Luks.

Ausbau nach Zug geplant

Im nächsten Frühling wird das Luks zudem eine weitere Arztpraxis übernehmen, und zwar in der Stadt Zug. Auch dort handelt es sich um eine Nachfolgelösung, in diesem Fall für eine bestehende Gynäkologiepraxis. Das Luks wird sich dort vor allem auf das Gebiet Reproduktionsmedizin konzentrieren.

Übernahme von privaten Praxen als Strategie?

Steckt hinter den zunehmenden Übernahmen von Privatpraxen etwa eine neue Strategie des Kantonsspitals? Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt Luks-Sprecher Markus von Rotz dazu: «Wir stellen fest, dass es für Inhaber einer bestehenden Facharztpraxis zuweilen schwierig ist, eine Nachfolgelösung zu finden.» Das Luks erhalte deshalb immer häufiger Anfragen bezüglich einer Praxisübernahme. Diese würden allerdings meist negativ beantwortet, da sich das Luks primär als Spital und nicht als Praxisbetreiber sehe. Für eine Übernahme entscheide man sich nur dann, wenn dadurch die wohnortnahe medizinische Versorgung gesichert werden könne. Zudem werde jeweils vorgängig die Luzerner Regierung konsultiert.

Ab 2024 mehr Dialyseplätze

Im nächsten Frühling soll in Kriens ein Dialysezentrum des Luks entstehen, die Baubewilligung dafür wurde soeben erteilt. Damit können zusätzlich zu den 20 Dialyseplätze am Luks Hauptstandort, weitere 15 Plätze angeboten werden. Und diese würden dringend gebraucht: «Bereits heute stossen wir aufgrund wachsender Patientenzahlen an die Kapazitätsgrenze», wird Urs Odermatt, Chefarzt Nephrologie, in einer Mitteilung zitiert.
  • spital
  • Luzerner Kantonsspital
  • Arztpraxen
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

Vom gleichen Autor

image

«Der Numerus Clausus muss weg»

Seit Jahren fordern Ärzteverbände und Politiker die Abschaffung des NC. Nun könnte es sich konkretisieren.

image

Uri und Obwalden suchen einen neuen Kantonsarzt

Jürg Bollhalder tritt per Juni 2025 zurück.

image

Halbjahr 2024: Insel Gruppe mit hohem Verlust

Die Schliessung der Spitäler Münsingen und Tiefenau, die Epic-Einführung und weniger Patienten haben bei der Insel Spuren hinterlassen.