Der Strom setzt Spitäler unter Strom

Vor höheren Strompreisen sind auch Spitäler nicht gefeit. Besonders arg soll es die beiden Spitalgruppen der Stadt Bern treffen.

, 4. Oktober 2022 um 07:59
image
Die höheren Strompreise bescheren der Inselgruppe Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich. | zvg
Dass auch Spitäler von den drohenden Preisexplosionen auf dem Strommarkt betroffen sind, wird niemanden überraschen. Doch es trifft nicht alle gleich hart.
Besonders betroffen scheinen die Insel-Gruppe und die Lindenhofgruppe zu sein, wie die Regionalausgaben der Tamedia-Blätter berichten. Die Inselgruppe kauft ihren Strom über den städtischen Versorger EWB. Und dies zu Tagespreisen am freien Markt. Damit profitierte man in der Vergangenheit von sehr tiefen Strompreisen, zahlt dafür in Zukunft die Zeche dafür. Das gleiche Schicksal ereilt übrigens die städtische Verkehrsbetriebe Bern Mobil, wie schon vor Wochen zu lesen war.

Das Lindenhofspital hat für 2023 noch keinen Vertrag

Bei der Lindenhofgruppe liegen die Dinge anders: Sie hat einen Stromliefervertrag, nur dass dieser Ende Jahr abläuft und aus unerfindlichen Gründen nicht erneuert wurde. Nun sollen die aktuellen Angebote der Stromanbieter rund fünf- bis achtmal höher sein als bisher.
Besser machten es die Thuner Spital STS und das Spitalzentrum Biel. STS hat bereits letztes Jahr einen Dreijahresvertrag gültig ab 2023 abschlossen. Und das Spitalzentrum Biel beschafft den Strom in Tranchen bis zu drei Jahre im Voraus, wobei der Preis für 2023 « schon vor längerem ausgehandelt worden sei.»
Wie in den Berner Blätter weiter zu lesen steht, könnten die höheren Strompreise die genannten Spitäler gar in die Verlustzone treiben. So teilt die Insel-Gruppe auf Anfrage der Zeitung mit, dass sich ihre Stromkosten nächstes Jahr verdreifachen werden. «Das bedeute Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich».
  • spital
  • Lindenhofgruppe
  • insel gruppe
  • sts
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

So wird KI fit für die klinische Routine

Vivantes integriert mit clinalytix KI in die täglichen Behandlungsprozesse

image

GZO Spital Wetzikon: Definitive Nachlassstundung bewilligt

Damit wird dem Spital Wetzikon die benötigte Zeit eingeräumt, um das Sanierungskonzept anzugehen.

image

Das MediData-Netz: Damit alle profitieren

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem ist dringend und bringt Vorteile für Health Professionals und Patient:innen. Die Standardisierung des Forums Datenaustauschs ermöglicht eine sichere Vernetzung und effiziente Prozesse. Das MediData-Netz ermöglicht die schnelle Implementierung neuer Lösungen.

image

Gesundheitsfördernde Materialien gesucht?

Die Wahl passender Materialien ist bei Neu- und Umbauten eine grosse Herausforderung – auch im Gesundheitsbereich. Denn diese müssen unterschiedlichen und hohen Anforderungen gerecht werden. Nicht immer ist das jahrelang Eingesetzte die beste Wahl und neue Alternativen haben es schwer.

image

Spitäler Schaffhausen: Gesamterneuerung teurer, Kosten bei 330 Millionen Franken

Dabei soll der Kanton insgesamt 130 Millionen Franken beitragen.

image

Spital Thusis: Zwischen Status Quo und Leistungsabbau

Soll das Spital Thusis in der heutigen Form erhalten bleiben – oder sich auf Kernbereiche beschränken? Dies die vorliegenden Szenarien. Ein Entscheid soll bis Mai 2025 fallen.

Vom gleichen Autor

image

Zusatzversicherungen: SVV warnt vor Leistungskürzungen

Bis Ende 2024 dürften drei Viertel der Zusatzversicherungsverträge den neuen Transparenzanforderungen genügen. In der Genferseeregion bleibt der Weg steinig.

image

Apotheken fürchten sich vor Haftung

So soll der Bundesrat gegen ungeeignete Packungsgrössen und Dosisstärken vorgehen.

image

Was macht eigentlich Ralph Schmid?

Nach seinem Ausscheiden aus dem Inselspital findet der ehemalige Klinikleiter neue Herausforderungen in Italien, China und Tadschikiskan.