Das Bundesamt für Gesundheit informiert regelmässig über die Verdachtsmeldungen unerwünschter Wirkungen der Covid-19-Impfstoffe in der Schweiz: Es handelt sich dabei um die Wirkstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna. Gemäss Informationen des BAG wurden bis einschliesslich 18. April etwa 2,1 Millionen Impfdosen in der Schweiz verabreicht und etwa 769'000 Personen vollständig geimpft.
Bis zum 20. April hat
Swissmedic in Zusammenarbeit mit den regionalen Pharmacovigilance-Zentren 1485 Meldungen über vermutete Nebenwirkungen ausgewertet. Das sind 311 Meldungen mehr als am 12. April. Medinside berichtete
hier darüber.
Zum Vergleich – ein Überblick:
- 706 Meldungen beziehen sich auf Comirnaty von Pfizer/Biontech (vorher 577) und 761 (vorher 580) auf den Covid-19 Impfstoff von Moderna. In 18 Fällen wurde der Impfstoff nicht spezifiziert. Somit sind die gemeldeten Nebenwirkungen der Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna immer noch in einem ähnlichen Verhältnis.
- Mit 67,9 % sind immer noch Frauen häufiger von Nebenwirkungen betroffen.
- Mit 948 (oder 63,8 %; vorher: 66,3 %) war der grössere Teil der Meldungen nicht schwerwiegend, 537 Meldungen (oder 36,2 %; vorher: 33,7 %) wurden als schwerwiegend eingestuft.
- Die Betroffenen zwischen 16 und 101 Jahren waren im Durchschnitt 64,8 Jahre alt (vorher 64,9 Jahre), wobei 41,6 % (vorher 41,7 %) 75 Jahre oder älter waren.
- In den 537 (vorher 396) als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 68,5 Jahren (vorher 69,3 Jahre) und 64 bei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall (vorher 55) bei 82,0 (vorher 83,7) Jahren.
- Ähnlich wie am 12. April berichteten Patientinnen und Patienten über mehr als eine Reaktion (insgesamt 3’851 Reaktionen in den 1’485 Meldungen; das macht durchschnittlich 2,6 Reaktionen pro Meldung).
Die häufigsten Nebenwirkungen
Die als schwerwiegend eingestuften Nebenwirkungen waren Fieber (80), Luftnot (39), Kopfschmerzen/Migräne (37), Herpes Zoster Reaktivierung (34), neu Schüttelfrost (28), Überempfindlichkeit (27) /anaphylaktische Reaktionen (13), Erbrechen (28), Muskelschmerzen (27), Unwohlsein (25) und Blutdruckerhöhung (25).
Es wurden 61 Fälle von Herpes Zoster gemeldet. Die Betroffenen in den gemeldeten Fällen waren im Mittel wie beim letzten Mal 72 Jahre alt.
Beim Moderna-Impfstoff machen Berichte über Lokalreaktionen an der Injektionsstelle einen deutlich grösseren Teil an den Meldungen aus als bei Comirnaty. Zum Pfizer/Biontech-Impfstoff werden eher Allgemeinreaktionen gemeldet.
64 Todesfälle nach Impfung
Die Todesfälle im Zusammenhang mit der Covid-Impfung sind von 55 auf 64 gestiegen. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 82 Jahre alt und hatten mehrheitlich schwere Vorerkrankungen. Diese Fälle seien besonders sorgfältig analysiert worden, schreibt das BAG.
Nach jetzigem Kenntnisstand hätten unabhängig von den Impfungen auftretende Erkrankungen wie etwa Infektionen, kardiovaskuläre Ereignisse oder Erkrankungen der Lungen und Atemwege zum Tod geführt.
Trotz einer zeitlichen Assoziation gebe es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall gewesen sei. Die Arzneimittelbehörden anderer Länder sowie die WHO würden zu ähnlichen Ergebnissen bei der Bewertung von Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang mit den in der Schweiz zugelassenen Covid-19 Impfstoffen kommen.
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